Die letzte Woche haben wir schon jeden Tag damit gerechnet, heute war es dann so weit. Bis vor einer Stunde hat es noch geregnet. Es war direkt spürbar, dass schlechtes Wetter dazu führt, dass Menschen mehr Bedürfnisse nach warmen Getränken und mehr Essen haben. Und die Stimmung insgesamt angespannter ist und Konflikte schwieriger zu lösen.
Einer der wenigen einfach zugänglichen trockenen Orte hier in der Stadt ist unter einer Brücke am Rand des Flusses. Gleichzeitig ist es für Menschen gefährlich, dort zu schlafen, da das Wasser schnell steigen kann wenn es lange Zeit in den Bergen regnet.
Seit ein paar Tagen halten sich tagsüber mehr Menschen am Platz auf, die Gruppen, die regelmäßig abends Essen ausgeben, verteilen immer über 100 Portionen.
Einige Gruppen von people on the move treffen wir schon lange hier an. Das Weiterkommen scheint im Moment schwierig zu sein.
Einerseits freuen wir uns darüber mit einigen Menschen nach der gemeinsamen Zeit hier schon etwas vertrauter zu sein, andererseits bedrückt es uns auch jeden Tag die Menschen wieder zu sehen, von denen wir wissen, dass sie bereits gern woanders wären.
Wir können im Moment Essen, Getränke, Wifi und Strom und eine Haarschneidestation anbieten. Da unsere Gruppe gerade so klein ist, muss der Medibus meist im Camp bleiben. Für medizinischen Bedarf nehmen wir den Sanirucksack mit zum Platz.