Gedanken zum medizinischen Angebot von directsupport

Die letzten Tage waren wir zu wenige Menschen aus der Gruppe, um am distribution place alles anbieten zu können, was wir dabei haben. Es musste eine Entscheidung getroffen werden, mit welchen Autos wir fahren und wer welche Aufgaben übernimmt. Wir entschieden uns, den Medibus nicht mitzunehmen und nur kleinere medizinische Probleme mit dem Sanirucksack zu behandeln um lieber weiter Essen und heiße Getränke, Aufladestation und Wifi anbieten zu können.

Ich fand es schwer, das abzuwägen. Viele Menschen fragten in den ersten zwei Tagen nach dem Medibus und waren enttäuscht, ihn nicht vorzufinden. Gleichzeitig ist vieles, was zu medizinschen Problemen wird den schlechten Bedingungen geschuldet, in denen viele people on the move auf der Reise leben müssen. Menschen erkälten sich, weil es an dem Wetter angepasster Kleidung mangelt und sie auf der Straße schlafen müssen. Wunden entstehen und verschlimmern sich durch den schlechten Zugang zu Räumen, die für Körperpflege geeignet sind und einer sauberen Umgebung zum Schlafen. Das Immunsystem ist geschwächt durch unregelmäßige Verfügbarkeit von Nahrung und den permanenten Stress, den die Unsicherheit des Weiterkommens auslöst. Viele Menschen berichten uns, seit sie unterwegs sind viel Gewicht verloren zu haben.

Wenn ich das mit meinen „medizinischen Augen“ anschaue frage ich mich, wieviel ich durch eine medizinische Behandlung verbessern kann. Oder ob mehr Nahrung und warme Getränke Menschen eigentlich viel mehr bringt, dabei gesund zu bleiben oder wieder zu werden.

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