Seit fast drei Wochen begleiten wir viele Menschen mit verschiedensten Erfahrungen, Lebensläufen und Schicksalen hier in Ventimiglia. Manche Menschen treffen wir nur kurz, manche Menschen kennen wir bereits länger und viele Menschen werden noch hier sein, wenn wir Ventimiglia verlassen. Jede Person hat ihre eigene Geschichte. Doch etwas haben alle gemeinsam. Die Menschen, die hier in diesem kleinem Ort an einer Binnengrenze Europas ankommen und festsitzen, sind durch die Abschottungspolitik des reichem, politischen Westens abgehängt und ihrer Rechte beraubt.
Sie haben kaum eine Chance auf eine sichere, menschenwürdige Zukunft.
Hier vor Ort gibt es für people on the move keine Möglichkeit einen Schutzraum zu finden. Es herrscht eine breite Wohnungslosigkeit und die Menschen, die auf der Straße leben, müssen sich notdürftige Unterkünfte suchen oder schaffen.
In diesen Tagen wurde ein wichtiger Ort erneut durch die Polizei geräumt und unzugänglich gemacht. Es handelt sich dabei um ein verlassenes Gebäude, dass für bis zu hundert Personen und teilweise auch mehr, eine Unterkunft bieten konnte. Auch dieser Ort wurde den Menschen, die bereits so viel hinter sich lassen mussten, nun genommen.
Wir erachten diesen Vorgang als gewaltvolle und übergriffige Handlung von Staat, Regierung und kommunalen Verwaltungsstrukturen. Hierbei wird deutlich, dass Wohlstand und Kapital geschützt werden sollen und es kein Interesse daran gibt, Ressourcen zu teilen und allen Menschen gleichermaßen Schutz zukommen zu lassen.
Diese erneute Räumung ist ein weiteres Zeichen dafür, dass wir weit entfernt von einer gerechten Welt für alle sind.
Wir fordern sicheren Wohnraum für alle! Jetzt und überall! Kein Macht dem Kapital! Ressourcen gerecht verteilen!
Weitere Information könnt ihr heute 14 Uhr bei Corax im Mittagsmagazin hören.
https://radiocorax.de