In den letzten Wochen ist viel passiert. Mittlerweile ist unsere Gruppe sehr geschrumpft, die meisten sind abgereist und bereits zurück in Deutschland. Dadurch haben wir unsere Struktur so runtergefahren, dass wir nur noch mit dem Medibus und dem Infobus unten am Platz sind und statt gekochtem Essen nur noch Brot und Hummus und Marmelade (zur Freude vieler Menschen) im Angebot haben.
Die letzten Tage waren geprägt von Regen und Kälte. Uns wird bewusst, dass die Lage für die people on the move immer schwieriger und beschissener wird hier in Italien im Winter. Viele haben keine Regenklamotten, geschweige denn richtige Schuhe um dem Wetter stand halten zu können und die Nächte sind mittlerweile so kalt, dass eine Decke keine Wärme mehr bietet. Der einzige überdachte Ort ist weiterhin eine Brücke, die allerdings bei bleibendem Regen und steigenden Flüssen kein sicherer Ort ist.
Wir werden morgen noch unser Auto reparieren und unsere Sachen packen und dann auch zurück fahren. Wir sind erschöpft, doch es bleibt immer ein ungutes Gefühl einfach abzuhauen, ins Auto zu steigen und zurück ins Wohlstandsleben zu fahren. Zu wissen, dass viele Menschen dann keinen Cafe und Tee, keine Lademöglichkeit, kein WIFI und keine regelmäißige medizinische Versorgung mehr haben werden.