Wichtige Plätze in Ventimiglia für people on the move

In Ventimiglia gibt es verschiedene Plätze die wichtige Rollen für die People on the Move spielen. In diesem Bericht wollen wir einen kurzen Überblick über diese geben und die Rollen der Plätze kurz anreißen.

Bahnhof

Der Bahnhof von Ventimiglia liegt im Zentrum der Stadt. Er war lange Zeit, und ist es auch bis heute noch, eine wichtige Adresse für People on the Move. Es gibt Zeiten, in denen die Menschen ohne größere Probleme mit dem Zug nach Frankreich gelangen können, im Moment ist es jedoch sehr schwierig, da die französischen, und auch italienischen Cops so gut wie jeden Zug kontrollieren. Die Präsenz der Carabinieri (italienische Bulleneinheit) ist am Bahnhof sehr hoch. Fast rund um die Uhr steht eine Einheit direkt vor dem Bahnhof und führt racial profiling durch. Trotz der hohen Repression versuchen viele Menschen es mit dem Zug nach Frankreich zu gelangen.

Schlafplätze

Es gibt am Rande der Stadt mehrere Orte, die sich als Schlafplätze für People on the Move etabliert haben. Die Orte sind illegal genutzt und teilweise sind die Menschen auch dort Schikanen der Bullen ausgesetzt. Außerdem sind die hygienischen und baulichen Zustände katastrophal. So gibt es eigentlich außerhalb der Sommersaison keine öffentlichen Duschen oder Toiletten. Es gibt kein fließend Wasser oder Strom. Wasser wird oft aus kaputten Rohrleitungen geschöpft, oder mit provisorische selbstgebauten Schläuchen an die Orte geholt. Es gibt außerdem die Vermutung, dass die People on the Move für einige Schlafplätze bezahlen müssen.

Parkplatz Via Tenda

An diesem Parkplatz befinden wir uns im Moment jeden Tag, wir bieten hier freies WLAN, Kartenmaterial, Kaffee, Tee, Handyladestationen, medizinische Grundversorgung und Essen an. An diesem Ort gibt es außerdem jeden Tag von 18-20uhr Essen und Handyladestationen von anderen solidarischen Gruppen, auch aus Frankreich. Der Ort ist auch ein Ort um sich zu treffen, Neuigkeiten auszutauschen und mit Freund*innen oder Familie in Kontakt zu kommen. Früher gab es unter der hier angrenzenden Brücke ein illegales Camp, welches geräumt wurde.

Breakfastpoint/Borderpoint

Dieser Punkt liegt kurz vor der Grenze zu Frankreich, dort gibt es einen Versorgungspunkt von Kesha Niya (selbstorganisierte Struktur die hier seit Jahren aktiv ist). Viele People on the Move versuchen in dem Gebiet dieses Punktes die Grenze zu überqueren. Gelingt dies nicht ohne von den französischen Bullen gepushbackt (illegal zurückgeschoben) zu werden, kommen sie dort als erstes nach ihrem französisch/italienischen Gewahrsam an. Dort werden sie mit Tee und Essen, Informationen und seelischer Unterstützung von Kesha Niya aufgefangen.

In den nächsten Texten werden wir gesondert zu den einzelnen wichtigen Anlaufpunkten tiefergehend berichten. Außerdem wird es Artikel mit verschiedenen Themenschwerpunkten geben.

Wenn ihr uns und unsere Arbeit hier vor Ort direkt unterstützen wollt, könnt ihr uns gern auf das Spendenkonto Geld überweisen, jeder Euro hilft uns eine bessere Unterstützungsarbeit leisten zu können. Ihr könnt außerdem den langjährig aktiven Strukturen Geld spenden wenn ihr mögt (keshaniya.org).

 

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